Jahreshauptversammlung

Auf knapp 19.000 Stunden bei 1.262 Einsätzen blickte die Aschaffenburger Feuerwehr auf ihrer Jahresversammlung zurück. Zahlreiche Wehrleute konnten für ihr langjähriges Engagement ausgezeichnet werden.

„Die Jahreshauptversammlung ist für mich auch immer eine Gelegenheit im Namen des Stadtrates und der Aschaffenburger Bürgerinnen und Bürger Dank zu sagen“ betonte Oberbürgermeister Klaus Herzog. Die Aschaffenburger Feuerwehrleute hätten im Rahmen der Gefahrenabwehr sehr viel für die Sicherheit der Stadt geleistet.

Rund 300 aktive Feuerwehrfrauen und -männer haben bei 1.262 Brand- und Hilfeleistungseinsätzen 103 Menschenleben gerettet, so das Stadtoberhaupt.

Erst vor kurzem seien mehrere Personen beim Brand im Roten Kopf buchstäblich im letzten Augenblick gerettet worden und durch den beherzten Einsatz auch noch größerer Schaden an dem Gebäude verhindert worden.

Die Brandserie im Leiderer Hafen im vergangenen Jahr habe die ganze Stadtbevölkerung beschäftigt, die Rauchschwaden seien von weitem zu sehen gewesen. Wie sicher sind die Betriebe? Welche Gefahr bestand für die Umwelt und die Menschen? Auch der Stadtrat hätte sich informiert und sehr ausgiebig darüber diskutiert.

Es gebe heute viele Aktivitäten, welche die Feuerwehr immer mehr belasteten, die aber auch sehr wichtig für eine funktionierende Stadtgesellschaft sind, stellte das Stadtoberhaupt in seiner Ansprache fest. Herzog führte dabei die Absperrmaßnahmen und Absicherungen von Sportveranstaltungen, der Martinsumzüge, des Fastnachtszuges und des Volksfestzuges als Beispiele auf.

Zwar würden viele Einsätze durch die hauptamtlichen Kräfte erledigt, dies heiße aber für die Ehrenamtlichen nicht Freizeit, sondern ständige Aus- und Fortbildung, um den Aufgaben jederzeit gewachsen zu sein.

Neben dem Referatsleiter Bürgermeister Herzing und dem Katastrophenschutzsachbearbeiter Hans-Otto Dölger, welche sich um Notfallunterkünfte für Asylbewerber und Winternotfallpläne kümmerten dankte Herzog auch der Führungsmannschaft mit Stadtbrandrat Karl-Georg Kolb, dem Leiter der Integrierten Leitstelle Mark Weigandt, dem Stadtbrandinspektor Walter Fleckenstein sowie dem Vereinsvorsitzenden Dietmar Ziemlich

Auch wenn die Großbrände im Hafen mit viel öffentlicher Aufmerksamkeit verbunden waren und der Feuerwehr viel Arbeit verschafften bezeichnete Stadtbrandrat Karl-Georg Kolb das zurückliegende Jahr als eher ruhig. Die meisten Einsätze seien eher unspektakulär verlaufen und glücklicherweise sei man von großen Sturm- und Unwettereinsätzen verschont geblieben. Trotzdem hätten alle Wehrleute wieder ein enormes Pensum an Einsatz-, Ausbildungs- und Übungsstunden geleistet.

Auf die Vereinsaktivitäten blickte Vorsitzender Dietmar Zimlich zurück. Nach der 150 Jahr der Aschaffenburger Feuerwehr hätten im vergangenen Jahr der Löschzug Damm sein 145. Bestehen und der Leider Löschzug sein 125. Gründungsfest gefeiert.

Im Rahmen des Tags der offenen Tür der Stadt Aschaffenburg sei die Feuerwache wieder ein Publikumsmagnet gewesen. Mit Schauübungen und guter Küche aus der Gulaschkanone hätten sich die Gäste bei der Feuerwehr wohl gefühlt.

Die Feuerwehren seien weltoffene, demokratische, aber auch traditionsverbundene Vereinigungen von verantwortungsübernehmenden Bürgern und Bürgerinnen, so Zimlich. Alle Gesellschaftsgruppen seien hier vertreten und man unterscheide nicht nach Geschlecht, Rasse oder Religion.

Sowohl der bayerische Justizminister Winfried Bausback, wie auch die Bundestagsabgeordnete Andrea Lindholz lobten das Engagement der Feuerwehrleute. Der Freistaat tue sehr viel für die Feuerwehren, jedoch sei der ehrenamtliche Einsatz nicht bezahlbar und nicht zu ersetze, betonte Bausback. Die Menschen könnten die Hilfe erst Einschätzen, wenn sie selbst in Not geraten sind, sagte Bundestagsabgeordnete Lindholz. Um die Sicherheit zu gewährleisten seien Bund, Land und Kommunen gemeinsam in der Verantwortung. Umso mehr freue es sie, dass bei den Bundesmitteln für die Feuerwehren anstelle von Streichungen eine Aufstockung um fünf Millionen Euro erfolgen konnte.

 

Ehrungen und Beförderungen

 

Im Rahmen der Jahresversammlung wurden Markus Wenzel, Markus Herzog, Sebastian Rusek, Marc Grünewald und Melanie Schwarzkopf zu Löschmeistern befördert, sowie Jürgen Engelmann, Kai Hartmann, Sven Kössler und André Schwarzkopf zu Oberlöschmeistern. Über ihre Beförderung zu Brandmeistern konnten sich Fabian Völker, Kai Kernhof und Philipp Weigel freuen.

Rolf Dörner, Jürgen Herzing, Karl Georg Kolb, Franz Zang und Wolfgang Stürmer wurden für 40 Jahre aktiven Dienst mit dem staatlichen Ehrenzeichen in Gold ausgezeichnet. Das staatliche Ehrenzeichen für 25 Jahre aktiven Dienst erhielten Martin Gemp, Markus Hartmann, Michael Pösinger, Heiko Steigerwald und Christian Wenzel.

Seit 30 Jahren sind Bernd Hollunder und Claus Ullrich aktiv und seit 20 Jahren Andreas Kullmann, Rainer Steigerwald, Dominic Spatz, Peter Suffel und Roland Huber. Kevin Rickert kann auf zehn Jahre zurückblicken.

Für 25 Jahre Vereinsmitgliedschaft wurde Siegbert Rohmann geehrt. Seit 40 Jahren sind Leo Emge, Toni Jackson, Guido Peter, Manfred Hollunder, Herbert Stenger und Peter Hnizdo dabei. Herbert Beeger und Dieter Krauß halten dem Verein seit 50 Jahren die Treue und Richard Pfeifer und Klaus Seidel seit 60 Jahren. Hermann Gerlach kann auf stolze 65 Jahre zurückblicken.