K – Übung

Ausbildungswochenende der Aschaffenburger Katastrophenschutzkräfte

Gegenseitiges Kennen und Vertrauen bringt den verschiedenen Rettungsorganisationen im Katastrophenfall einen entscheidenden Zeitvorteil, sollte es im Fall der Fälle wirklich einmal darauf ankommen.

Die Verantwortlichen der Aschaffenburger Katastrophenschutzkräfte haben das schon früh erkannt und führen deshalb schon seit vielen Jahren gemeinsame Übungswochenenden durch. Teilnehmer sind hierbei die freiwillige Feuerwehr, das Technische Hilfswerk, die Bereitschaft vom bayerischen Roten Kreuz und als Vertreter der Bundeswehr die Reservisten der Kreisgruppe Aschaffenburg.

Am Freitag den 19. Oktober, für die meisten war dies zuerst ein normaler Arbeitstag, war treffen aller Kräfte auf dem Aschaffenburger Volksfestplatz. Dort war die Aufstellung aller Einsatzfahrzeuge zu einem geschlossenen Verband unter der Führung von Philipp Weigel (freiwillige Feuerwehr Aschaffenburg).

Vor der Abfahrt auf den Standortübungsplatz Hardheim-Külsheim ließen es sich die Bürgermeisterin Jessica Euler und der Katastrophenschutzsachbearbeiter der Stadt Aschaffenburger Michael Steiner allerdings nicht nehmen, persönlich vorbeizuschauen und den Teilnehmern den Dank der Stadt Aschaffenburg für ihr ehrenamtliches Engagement auszusprechen.

Nach der etwa einstündigen Anfahrt war der Weiler Wolferstetten auf dem Übungsplatz endlich erreicht. Sofort wurde begonnen die notwendige Infrastruktur wie Feldküche, Beleuchtung, Stromversorgung im Außenbereich aufzubauen und die Unterkünfte zu beziehen.

Bereits nach einer Stunde war hier das Wichtigste erledigt und es wurden dann vier größere gemischte Ausbildungsgruppen zusammengestellt, die ab 21 Uhr mit einer Stationsausbildung starteten. Hierbei übernahm jede Organisation ein für sie typisches Thema und so wurde bis nach 24 Uhr noch Ausbildung betrieben. Verpflegt wurden die Teilnehmer dann an den einzelnen Stationen.

Nach einer kurzen Nacht und leckerem Frühstück hielten sich die Teilnehmer den ganzen Samstag lang im gemeinsamen Bereitstellungsraum auf. Ausruhen war dabei natürlich nicht angesagt, denn immer wieder wurden mal einzelne Fahrzeuge, mal mehrere Fahrzeuge, mal gemischte Einheiten von der Leitstelle angefordert und mussten verschiedene Aufträge (Schadenszenarien) abarbeiten. Da die Verletztendarsteller täuschend echt geschminkt und allesamt gute Schauspieler waren, wirkten die einzelnen Szenarien auf die Teilnehmer wirklich sehr real.

Den Abschluss dieses 2. Übungstages bildete dann ein Terrorszenario mit einem sogenannten „Second Hit“. Hier führen Attentäter einen ersten Anschlag durch, warten dann bis die Retter und Rettungsmittel (auch Rettungsfahrzeuge) vor Ort sind und starten dann einen zweiten noch größeren Anschlag der gezielt die Helfer treffen soll. Diese Lage sollte bei den Teilnehmern das Bewusstsein für diese Art von Gefahr schärfen um künftige Verhaltensweisen davon abzuleiten.

Nach einer kurzen Nachbesprechung, und nach dem Aufräumen der beiden Übungsgebäude hatten die Teilnehmer die Möglichkeit sich frisch zu machen bevor der gemeinsame Kameradschaftsabend startete. Als besondere Wertschätzung empfanden es die Teilnehmer, dass Karl-Georg Kolb (Leiter des Amts für Brand- und Katastrophenschutzes der Stadt Aschaffenburg und Kommandant der Aschaffenburger Feuerwehr) zu Besuch vorbei kam um mit den Teilnehmern den Kameradschaftsabend und die Nacht im Feldlager zu verbringen. Auch er hob in einer kurzen Ansprache hervor wie wichtig das gegenseitige Vertrauen und Kennen der einzelnen Akteure ist und dass er so einen guten Zusammenhalt zwischen den verschiedenen Organisationen wie in Aschaffenburg aus keinem anderen Bereich in Bayern kennt.

Nach dem Essen auf Sterneniveau, das die Feldköche vom THW für uns zubereiteten, verlegten wir nach draußen um gemeinsam bei sternenklarer Nacht am Lagerfeuer zu sitzen. Ein wirklich schöner Kameradschaftsabend, der alle Teilnehmer noch mehr zusammenschweißte als es die gemeinsamen Übungen des Tages eh schon gemacht haben rundete dieses Übungswochenende ab.

Dass das Frühstück am Sonntag etwas später angesetzt war, war definitiv eine weiße Entscheidung des Planungsteams. Gemeinschaftlich wurden dann die Unterkunftsgebäude gereinigt und das Lager zurückgebaut, bevor der geschlossene Marschverband dann wieder in Richtung Aschaffenburg startete. Wieder am Volksfestplatz angelangt, wurde noch ein Gruppenfoto gemacht und es gab zum Abschluss nochmal eine Kleinigkeit zum Essen.

Nach dem offiziellen Abschlussantreten und dem offiziellen Übungsende fiel es den Teilnehmern sichtlich schwer sich voneinander zu trennen, denn es war wirklich ein großartiges Wochenende, bei dem die Kameradschaft im Mittelpunkt stand und organisationsübergreifend noch weiter ausgebaut wurde. So bleibt es nur noch eines festzustellen: ÜBUNGSZIEL zu 100% ERREICHT!