Tunneleinsätze – Ausbildung in der Schweiz

Unfälle und Brände in Tunnelanlagen stellen erhebliche Gefahrenquellen dar und erfordern spezielle Taktiken sowie bestens ausgebildetes Personal.

Mit der Einhausung der BAB 3 zwischen Hösbach und Aschaffenburg liegt ein solcher Gefahrenschwerpunkt auch in unserem Zuständigkeitsgebiet. Um zukünftig noch besser auf Einsätze in Tunneln vorbereitet zu sein, übten insgesamt 24 Feuerwehrangehörige aus Stadt und Landkreis Aschaffenburg in der International Fire Academy im Balsthal, in der Schweiz.

Dieses Trainingszentrum gilt als europaweit führende Feuerwehrschule für die Ausbildung in unterirdischen Verkehrsanlagen. In mehreren gasbefeuerten Tunnelanlagen können verschiedenste Brandszenarien wie PKW- und LKW-Brände realistisch dargestellt werden. Auch die bei Tunnelbränden auftretenden Luftströme können über die Übungsanlage gesteuert und angepasst werden.

In den Übungsszenarien mussten Brände gelöscht und eine Vielzahl verletzter Personen gerettet werden. Die enorme Hitze in den Röhren und die teils langen Anmarschwege bis zur Einsatzstelle brachten die Übungsteilnehmer regelmäßig an die körperliche Belastungsgrenze. In einem Planspiel wurde auch speziell auf die heimischen Verhältnisse der Einhausung Hösbach eingegangen und diese fiktiv beübt.

Ein solcher Lehrgang ist mit hohen Kosten verbunden und stellt daher keine gewöhnliche Ausbildung für Feuerwehrleute dar. Einen Großteil der Lehrgangsgebühren wurde durch die Autobahndirektion Nordbayern getragen, wofür ein herzliches Dankeschön gilt.

Auf der Rückfahrt nach dem Lehrgang leisteten die Feuerwehrkräfte noch Hilfe bei zwei Verkehrsunfällen auf der BAB 5. Bei einem Unfall mit acht zum Teil schwer verletzten Personen wurde der zeitgleich eintreffende Rettungsdienst unterstützt und der Brandschutz sichergestellt. Beim zweiten Verkehrsunfall bat die Polizei um Hilfe bei der Fahrbahnreinigung.

(Bilder: Andreas Kunkel)