Großbrand im Aschaffenburger Hafen

Der Brand einer Lagerhalle eines Recyclingunternehmens hat am Samstag im Aschaffenburger Hafen rund 350 Einsatzkräfte beschäftigt.

Kurz nach 5 Uhr wurde die Feuerwehr Aschaffenburg zu dem Brand in der Germanenstraße alarmiert. Beim Eintreffen stand die Halle eines Verwertungsunternehmens, in der auf 600 Quadratmetern Elektroschrott gelagert war, bereits lichterloh in Flammen.

Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurde neben weiteren Löschzügen aus dem Stadtgebiet der Messtrupp der Feuerwehr Stockstadt zur Gefahrstoffmessung alarmiert. Im Laufe des Vormittags wurden die Landkreiszüge Messen und Warnen, wie auch weitere Atemschutzgeräteträger von Feuerwehren aus den Landkreisen Aschaffenburg und Miltenberg hinzualarmiert.

Immer wieder wechselnde Windrichtungen forderten die Messtrupps. Auch wenn die Gefahrgutmessungen keine Gefährdung ergaben, wurden die Anwohner aufgefordert Fenster und Türen geschlossen zu halten. Vorsorglich wurde auch eine Meldung über Nina und Katwarn veranlasst.

Die Integrierte Leitstelle Bayerischer Untermain wurde durch die dienstfreien Kräfte unterstützt, um Sicherzustellen, dass neben dem Einsatz in Leider und dem dadurch notwendigen Koordinierungsbedarfs auch die weiteren Einsätze der Feuerwehren und Rettungsdienste koordiniert werden konnten.  Alleine in der Stadt Aschaffenburg gab es parallel zum Einsatz in Leider fünf weitere Feuerwehreinsätze.

Vor Ort unterstützten Bürgermeister Jürgen Herzing als zuständiger Brandschutzreferent der Stadt, sowie Vertreter der Stadtverwaltung die Einsatzleitung. Stadtbrandinspektor Dieter Göpfert als örtlicher Einsatzleiter koordiniert gemeinsam mit Polizei, Notarzt und Rettungsdienst die Arbeiten.

Auf der Aschaffenburger Feuerwache wurde ein Versorgungspunkt eingerichtet, um die Einsatzkräfte mit Getränken und Essen zu versorgen.  Hier kamen der Malteser Hilfsdienst und das Technische Hilfswerk zum Einsatz.

Aschaffenburgs Bürgermeister Jürgen Herzing dankte bereits am frühen Nachmittag den Einsatzkräften im Namen der Stadt und lobte die vorbildliche  Zusammenarbeit zwischen allen Hilfsorganisationen.

Auch die Auswertung der eingesetzten Prüfröhrchen bei der Berufsfeuerwehr Frankfurt ergab keinerlei bedenkliche Schadstoffkonzentrationen.

Nachdem eine Brandausbreitung bereits frühzeitig unterbunden werden konnte, gestalteten sich die Löscharbeiten sehr aufwendig und zogen sich bis etwa 3.30 Uhr am Sonntagmorgen hin. Das komplette Material musste aus der Halle gefahren und im Außenbereich abgelöscht werden.

Gegen 18 Uhr war der Brand endgültig unter Kontrolle und die Warndurchsagen zurückgenommen werden.

In den Nachmittagsstunden konnten die eingesetzten Kräfte reduziert werden und kurz nach 21 Uhr die letzten eingesetzten auswärtigen Einsatzkräfte ihre Heimfahrt antreten.

Über die Brandursache und die Schadenshöhe liegen derzeit noch keine Angaben vor. Die Kriminalpolizei Aschaffenburg hat diesbezüglich Ermittlungen aufgenommen.