Aus bislang ungeklärten Gründen ist am Sonntagmittag ein Feuer in einem Wohnhaus in der Obernauer Straße in Aschaffenburg ausgebrochen.
Eine 31-jährige Mutter wurde schwer verletzt. Die Kinder und auch die Frau selbst konnten durch mehrere Nachbarn noch vor Eintreffen der Einsatzkräfte aus dem Haus gerettet werden.
Dichter Rauch stieg aus dem Fenster
Etwa gegen 14 Uhr ging die Mitteilung über einen Brand in einer Wohnung in der Obernauer Straße ein. Eine 31-Jährige befand sich nach Angaben der Anruferin zusammen mit ihren Kindern im Alter von 5 und 13 Jahren noch in der Wohnung. Zu diesem Zeitpunkt stieg bereits dichter Rauch aus dem Fenster. Ein Verlassen der Wohnung über das Treppenhaus war zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr möglich.
Noch vor Eintreffen von Polizei und Feuerwehr reagierten mehrere Nachbarn geistesgegenwärtig. Zuerst wollten sie Mutter und Kinder über eine Leiter retten; allerdings reichte die Leiter nicht hoch genug, Dann holten die Nachbarn mehrere Matratzen aus ihrem Haus und stapelten sie vor einem Fenster. So konnten Mutter und Kinder aus dem Fenster springen.
Die Mutter selbst erlitt durch den Brand schwere Verletzungen und wurde nach einer Erstversorgung durch Notarzt und Rettungsdienst in eine Spezialklinik geflogen. Auch die beiden Kinder kamen mit leichten Verletzungen mit zwei weiteren Rettungshubschraubern in Krankenhäuser.
Einer der Hubschrauber war auf der Aschaffenburger Feuerwache gelandet, die anderen beiden auf einem Bolzplatz am Floßhafen. Die Polizei hatte dafür Sonnenschirme und die ersten Reihen eines angrenzenden Biergartens räumen lassen. Der Bereich des Floßhafens wurde komplett gesperrt.
Insgesamt vier Ersthelfer, welche an der Rettung der Familie beteiligt waren, wurden verletzt. Ein 24-Jähriger erlitt eine Rauchgasvergiftung, ein 55-Jähriger brach sich den Arm, als er ein Kind auffing, das aus dem Fenster sprang, in 47-Jähriger zog sich eine Oberkörperprellung zu, ebenfalls als er ein Kind auffing. Die verletzten Helfer wurden zur weiteren Behandlung in naheliegende Krankenhäuser gebracht. Ein weiterer 24-jähriger Nachbar musste mit einer Rauchgasvergiftung lediglich vor Ort durch den Rettungsdienst behandelt werden.
Der Brand selbst konnte durch die Feuerwehr Aschaffenburg mit der ständigen Wache und mehreren Löschzügen der Freiwiligen Feuerwehr, unterstützt durch Atemschutzgeräteträger und die Drehleiter aus Niedernberg schnell unter Kontrolle gebracht werden. Feuerwehrleute wurden in der Brandwohnung mit „exremster Hitze“ konfrontiert, wodurch die Helmvisiere schmolzen
Die Kriminalpolizei Aschaffenburg hat vor Ort die Ermittlungen übernommen und versucht nun neben der genauen Schadenshöhe insbesondere die Ursache für den Brand zu klären.
Während des Rettungseinsatzes und auch noch für einige Zeit danach war die Obernauer Straße komplett gesperrt.