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Katastrophenschutzübung in Aschaffenburg

Unwetter und Stromausfall im gesamten Stadtgebiet. Über 270 Einsatzkräfte der verschiedenen Katastrophenschutzeinheiten, der Stadtverwaltung, der Polizei und der Bundeswehr probten am Wochenende bei einer groß angelegten Übung in Aschaffenburg den Ernstfall.

Das Übungsszenario war ein Unwetterereignis, welche sich bereits seit mehreren Tagen vorangekündigt hatte, so Übungsleiter Michael Steiner.

Bereits am Freitagnachmittag war die Koordinierungsgruppe der Stadt Aschaffenburg im Staabsraum der Feuerwache zusammengekommen. Hier wurden eventuell notwendige Maßnahmen geprüft und vorbereitet, Veranstalter informiert und erste Veranstaltungen wegen des erhöhten Risikos abgesagt worden und die verschiedenen Einheiten vorinformiert worden.

Nachdem es in der Integrierten Leitstelle aufgrund der Unwetterankündigungen zu unzähligen Anrufen kam und die Notrufleitungen zeitweise überlastet waren, wurde am Freitagabend das Bürgertelefon im Rathaus besetzt, an welches sich besorgte Bürger wenden konnten.

Am Samstagmorgen wurden die verschiedenen Einheiten schließlich alarmiert und in Bereitschaft versetzt. Die verschiedenen Einsatzleitungen von Feuerwehr, Rettungsdienst und technischem Hilfswerk stellten ihre Einsatzbereitschaft her.

Nachdem ein Orkan über das Stadtgebiet gezogen war, kam es kurz nach 9.30 Uhr zum flächendeckenden Stromausfall in der gesamten Stadt. Dies zog auch einen Ausfall von Festnetztelefonen und Internet nach sich.

Aufgrund der Vorbereitungen konnten sofort unter anderem im Rathaus und den Feuerwehrhäusern so genannte „Leuchttürme“ aktiviert werden. Dies wurden mit Notstrom versorgt und mit Funk ausgestattet. Hier konnten sich Bürger in Notfällen melden, wenn sie beispielsweise medizinische Hilfe benötigten.

Alle Hände voll hatte der „Leuchtturm“ im Rathaus zu tun. Rund 80 Statisten meldeten sich hier mit ihren Anliegen, diese reichten von echten Notfällen bis hin zum Junggesellenabschied, welcher sich Sorgen machte, dass das Bier aufgrund fehlender Kühlung warm werde.

Bereits am Eingang wurden die wichtigen von den weniger wichtigen Anliegen differenziert. Rathausmitarbeiter standen an den Schaltern des Bürgerbüros für die Hilfesuchenden bereit, organisierten die medizinische oder technische Hilfe und hielten den Kontakt zum Führungsstab und den verschiedenen Einsatzleitungen.

Im gesamten Stadtgebiet galt es gleichzeitig verschiedene Einsatzszenarien abzuarbeiten. Ein Trafobrand, Verkehrsunfälle, eingeklemmte Personen und zahlreiche medizinische Notfälle forderten die Einsatzkräfte im gesamten Stadtgebiet.

Der Betrieb auf der Feuerwache, der Leitstelle, im Rathaus, im Klinikum oder weiterer kritischer Infrastruktur wurde über Notstromaggregate aufrechterhalten.

In der fan-Arena wurde ein Notfallkrankenhaus zur Erstversorgung von Betroffenen eingerichtet, wo ein Notarzt und medizinische Fachpersonal Sichtungen und Erstmaßnahmen vornahmen.

Das Technische Hilfswerk stellte die Versorgung der Einsatzkräfte sicher und übernahm die Verpflegung der eingesetzten Kräfte.

Es gebe in Aschaffenburg für die verschiedensten Szenarien Einsatzpläne, welche dann für den jeweiligen Ernstfall angepasst würden, sagt Oberbürgermeister Jürgen Herzing. Aber auch der Bürger sollte sich selbst vorbereiten. Beispielsweis für den Blackout sollten beispielsweise Notvorräte und Getränke, Taschenlampen oder Kerzen bereitgehalten werden.

Übungsleiter Michael Steiner zeigte sich mit dem Übungsverlauf zufrieden. Die geplanten Führungsstrukturen und die Zusammenarbeit der verschiedenen Hilfsorganisationen hätten funktioniert. Im Nachhinein soll eine detaillierte Auswertung erfolgen und die gewonnenen Erkenntnisse in die bestehenden Konzepte eingearbeitet werden.