Katastrophen, welche die Feuerwehren in Atem halten werden, mehr und entsprechend müsse auch der Fuhrpark den Anforderungen der Zeit angepasst werden, betonte Oberbürgermeister Jürgen Herzing bei der offiziellen Übergabe von den in den zurückliegenden Monaten beschafften Einsatzfahrzeuge für die Aschaffenburger Feuerwehr.
Angesichts der zunehmenden Unwetterereignisse müsse auch der Katastrophenschutz entsprechend ausgerichtet werden, so der Oberbürgermeister. Feuerwehrkräfte aus Aschaffenburg seien beispielsweise bei den Hochwassern in verschiedenen bayerischen Landkreisen oder auch der Flutkatastrophe im Ahrtal eingesetzt gewesen. Um entsprechende Hilfe leisten zu können, sei auch entsprechendes Material und Fahrzeuge notwendig.
„Stadt und Gesellschaft seien einem ständigen Wandel unterzogen, dabei ändert sich auch das Gefahrenpotential“ stellte Stadtbrandrat Mark Weigandt fest. Auch würden die Einsatzzahlen in den vergangen kontinuierlich ansteigen.
Nachdem Unwetter und Starkregen die Feuerwehren immer mehr fordern investiere nicht nur der Freistaat Bayern in den Katastrophenschutz. Auch für die Stadt Aschaffenburg habe man eine Feuerwehrbedarfsplanung erstellt, welche den Bedarf an Personal und Fahrzeugen aufzeigt.
Rund 1,65 Millionen Euro habe die Stadt in die Modernisierung des Fuhrparks investiert, von welchen der Freistaat rund 400.000 Euro bezuschusst habe.
Neben mehreren Kleinfahrzeugen, welche auf der Hauptfeuerwache turnusmäßig ausgetauscht wurden, stehen zukünftig zwei Einsatzleitwagen bereit. Während ein Einsatzleitwagen ELW 1 für die Führungs- und Kommunikationsaufgaben bei den täglichen Einsätzen zum Einsatz kommt, steht der Unterstützungsgruppe der Örtlichen Einsatzleitung ein mit modernster Kommunikationstechnik ausgestatteter IVECO zur Verfügung. Dieser wird bei größeren Einsätzen und Katastrophenlagen eingesetzt.
Für den Personal- und Materialtransport wurde ein Mannschaftstransportfahrzeug ausgetauscht und für die technische Hilfeleistung ein Rüstwagen-Kran als Ersatzbeschaffung in Betrieb genommen. Er kommt unter anderem bei Verkehrsunfällen oder Gebäudeeinstürzen zum Einsatz und verfügt mit dem Kran über Möglichkeiten Lasten anzuheben, um beispielsweise eingeklemmte Personen zu befreien.
Nachdem die Feuerwehr Aschaffenburg auch Ölwehrstandort ist, kommt das Katastrophenschutz-Mehrzweckboot unter anderem bei Ölschäden auf dem Main zum Einsatz. Weiterhin wird das MZB auch im Rahmen der Brandbekämpfung und Menschenrettung auf der Bundeswasserstraße oder bei Einsätzen der Feuerwehrtaucher eingesetzt.
Im Feuerwehrgerätehaus Leider wurde ein Mehrzweckfahrzeug ersetzt und am Standort Damm ein Versorgungs-LKW „Modularer Gerätesatz Hochwasser“, welcher vom Freistaat Bayern im Rahmen einer Landesbeschaffung für den Katastrophenschutz beschafft wurde, stationiert.
Der Löschzug Obernau verfügt zukünftig über ein All-Terrain-Vehicle (ATV), welches beispielsweise bei Personensuchen, oder beim Material- und Personaltransport in unwegsamen Gelände eingesetzt wird. Das ATV wurde vom Feuerwehrverein Obernau aus Vereinsmitteln angeschafft und der Stadt Aschaffenburg überlassen.
Die evangelische Pfarrerin Sandra Weiss, welche selbst aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Aschaffenburg ist, und Stadtdekan und Stiftspfarrer Martin Heim erteilten den Neufahrzeugen den kirchlichen Segen.