Großübung im Bayernhafen

Ein abgestürztes Kleinflugzeug und der Brand eines Tanklagers beschäftigten über 200 Einsatzkräfte bei einer Katastrophenschutzübung im Aschaffenburger Staatshafen.

Ausgangslage für die Großübung war ein angenommener Flugzeugabsturz über dem Bayernhafen, durch den es zu einem Brand in einem Tanklager kam. Kurz nach 10 Uhr wurden die Einheiten, welche für die Übung am Volksfestplatz bereitstanden, abgerufen.

Nachdem es sich um ein Ereignis knapp unterhalb der Katastrophenschwelle handelte, übernahm Stadtbrandrat Mark Weigandt nach Art. 15 BayKatSG (Bayerisches Katastrophenschutzgesetz) als „Örtlicher Einsatzleiter“ die Gesamteinsatzleitung. Ihm standen die Unterstützungsgruppe „Örtliche Einsatzleitung“, die Sanitätseinsatzleitung, sowie die jeweiligen Fachberater der eingesetzten Dienste als Führungsstab zur Verfügung.

Der Örtliche Einsatzleiter übernahm die Gesamteinsatzleitung, da Koordinationsbedarf zwischen allen eingesetzten Hilfsdiensten bestand und teilte die Einsatzstelle in verschiedene Einsatzabschnitte auf.

Neben den Sicherungsmaßnahmen am abgestürzten Flugzeug und der Menschenrettung waren unter anderem die Brandbekämpfung am Tanklager und die Wasserförderung aus dem Main Einsatzschwerpunkte.

So liefen die Maßnahmen im Übungsgebiet parallel. Während die Feuerwehr Großwallstadt am Hafenbecken ihre Hochleistungspumpen installierte, wurden am Tanklager mehrere Strahlrohre vorgenommen. Auch über Wasserwerfer und Drehleitern wurde eine Brandbekämpfung durchgeführt.

Im abgestürzten Kleinflugzeug hatten alle vier Insassen den Flugunfall überlebt, waren allerdings schwer verletzt und eingeklemmt. Sie mussten durch Kräfte der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerkes aus dem Wrack befreit werden.

Insgesamt wurden zehn Personen teilweise schwer verletzt. Sie mussten vor Ort erstversorgt und in umliegende Kliniken transportiert werden.

Eine Verletztensammelstelle wurde außerhalb des Gefahrenbereichs eingerichtet, an welcher die erste Sichtung und Registrierung der Verletzten und Betroffenen durchgeführt wurde. Dabei unterstützte auch ein Disponent der Integrierten Leitstelle vor Ort. Er führte die Zuweisung der Verletzten auf verschiedene Krankenhäuser durch.

Mehrere Beamte der Polizei und Kriminalpolizei nahmen vor Ort erste Ermittlungen vor, dokumentierten die Daten von Betroffenen und sicherten Beweise. Außerdem sperrten Polizeibeamte den Übungsbereich weitläufig ab.

Neben der Polizeieinsatzleitung gliederte sich auch die Einsatzleitung des Rettungsdienstes sich bei der örtlichen Einsatzleitung an und bildete ebenfalls verschiedene Einsatzabschnitte.

Unterstützt wurde die Aschaffenburger Feuerwehr durch die Feuerwehren Großostheim und die Feuerwehr Großwallstadt mit einem speziellen Wasserförderungssystem, das Technische Hilfswerk (THW) Aschaffenburg, der Polizei und der Hafenverwaltung.

Weiterhin waren das Bayerische Rote Kreuzes und der Malteser Hilfsdienstes beteiligt.