Jahreshauptversammlung

Insgesamt 1.652 Einsätze hatte die Aschaffenburger Feuerwehr im vergangenen Jahr zu verbuchen. Auf der Jahreshauptversammlung legte die Wehr ihre Bilanz für das Jahr 2023 vor.

„Bei einem Blick in die Einsatzstatistik 2023 wird deutlich, dass die Zahl der Einsätze mit insgesamt 1.652 Ereignissen einen neuen Höchststand erreicht haben“ betonte Mark Weigandt, Stadtbrandrat, Kommandant und Dienststellenleiter der Feuerwehr Aschaffenburg.  „Erstmals in der Geschichte unserer Feuerwehr ist die Zahl der Technischen Hilfeleistungen auf über 1.000 Einsätze pro Jahr gestiegen. Und das, obwohl wir keine nennenswerten Flächen- oder Unwetterlagen zu verzeichnen hatten“.

Bei den Einsätzen seien insgesamt 19.919 Einsatzstunden geleistet worden, hiervon alleine 13.225 Einsatzstunden ehrenamtlich. Besondere Einsätze wären der Großbrand einer Filter- und Absauganlage bei der Firma Pollmeier im Bayernhafen sowie der Fund einer Fliegerbombe am Schloßufer gewesen.

Ein ereignisreiches Jahr habe die Feuerwehr Aschaffenburg auch in der Aus- und Fortbildung der ehren- und hauptamtlichen Kräfte durchlaufen. Im ersten Halbjahr wurde ein 6-monatiger Grundlehrgang für Berufsfeuerwehrleute durchgeführt.

Auf Ebene der Freiwilligen Feuerwehr habe man wieder verschiedene übergreifende Standortausbildungen angeboten. Aber auch größere Übungen wie beispielsweise der praktischen Fortbildungstag der Fachgruppe Flughelfer im Frühjahr oder die Katastrophenschutzteilübung im Bayernhafen im Sommer seien durchgeführt worden.

In der praktischen Ausbildung der Feuerwehr habe sich die Möglichkeit zur Nutzung des Impress-Geländes als sehr positiv herausgestellt. Das Gelände in der Dorfstraße biete optimale Voraussetzungen, um in einem gesicherten Umfeld und witterungsunabhängig Übungen und praktische Unterweisungen durchzuführen. Es wäre daher absolut zu begrüßen, dass man auch in Zukunft über solche Übungsmöglichkeiten oder gar ein Übungsgelände verfügen könnte.

In der Jugendfeuerwehr seien zum Jahreswechsel insgesamt 84 Jugendliche aktiv gewesen. Erfreulich sei auch der Übertritt von 25 Jugendlichen in die aktive Mannschaft.

In 2023 seien der Einsatzleitwagen 1, der Einsatzleitwagens UG-ÖEL ein Fahrzeug für den Einsatzführungsdienst, ein Mehrzweckboot, der Gerätewagen Höhenrettung und ein Versorgungs-Lastkraftwagen mit modularem Hochwasserschutz in Dienst gestellt worden.

In diesem Jahr gehe es darum, mit der Unterbringung des Mehrzweckbootes in einem schwimmenden Bootshaus einen ganzjährigen, schnellen Einsatz dieses leistungsfähigen Bootes sicherzustellen.

Das grundlegende Arbeitsumfeld der Feuerwehren und Blaulichtorganisationen habe sich in den letzten Jahren sehr stark verändert, so Stadtbrandrat Weigandt. Seit Jahren nehme die Selbsthilfefähigkeit in der Bevölkerung ab und Situationen, in denen sich die Bürgerinnen und Bürger früher auch mal selbst geholfen haben, führten mittlerweile zu Einsätzen der Feuerwehren und Hilfsorganisationen. Dieses „rundum-sorglos-Paket“, das von der Blaulichtfamilie erwartet werde, würde man aber auf Dauer nicht erfüllen können.

Oberbürgermeister Jürgen Herzing lobte die Zusammenarbeit zwischen der Integrierten Leitstelle, der Ständigen Wache und der Freiwilligen Feuerwehr.

Der Klimawandel bringe mit Hitzeperioden, Starkregenereignissen und Stürmen neue Herausforderungen für alle Hilfsorganisationen. Unter anderem werde derzeit ein Hitzeaktionsplan für die Stadt Aschaffenburg erstellt.

Der Stadtrat nehme die Feuerwehr als Kernaufgabe der Stadt sehr ernst und stimme den notwendigen Investitionen zu, um die Hilfe für die Bürger zu gewährleisten.

So seien im vergangenen Jahr 600.000 Euro in den Fuhrpark der Feuerwehr investiert worden, wovon 185.000 Euro durch den Freistaat bezuschusst wurden. Für das aktuelle Jahr seien 1,85 Millionen für die Fuhrparkmodernisierung eingeplant, von denen 400.000 Euro an Zuschüssen erwartet werden.

 

Einsatzstatistik 2023

Insgesamt weist der Jahresbericht im zurückliegenden Jahr neben 360 Brandeinsätzen insgesamt 1.003 technische Hilfeleistungen, 39 Einsätze mit Gefahrstoffen, 217 Sicherheitswachen und 33 sonstige Tätigkeiten aus.

Dabei wurden über Feuerwehrleitern 38 Menschen gerettet. Weitere 69 Personen konnten durch die Feuerwehr gerettet werden, während für 17 Personen (insbesondere bei First-Responder-Einsätzen und Wohnungsöffnungen) die Hilfe zu spät kam.

In der Integrierten Leitstelle Bayerischer Untermain disponierten und begleiteten die Mitarbeiter insgesamt 61.416 Einsätze in den Gebietskörperschaften Stadt und Landkreis Aschaffenburg, sowie Landkreis Miltenberg.

Der Schwerpunkt lag hier bei 53.005 Rettungsdienst- und Krankentransporteinsätzen, gefolgt von 4.911 Hilfeleistungseinsätzen, 1.325 Bränden und 125 Einsätzen zur Bekämpfung von ABC-Gefahren.

 

Daten – Zahlen – Fakten

Über 640 Mitglieder zählt nach der Jahresstatistik der Aschaffenburger Feuerwehrverein. 316 Frauen und Männer leisten davon aktiven Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr, sowie 94 hauptamtliche Kräfte und Mitarbeiter in der Ständigen Wache und der Integrierten Leitstelle Bayerischer Untermain.

In den Löschzügen der freiwilligen Feuerwehr sind 175 Wehrleute als Atemschutzgeräteträger ausgebildet.

Unter anderem unterhält die Aschaffenburger Feuerwehr mit den Fachgruppen Tauchen, Flughelfer, Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen sowie ABC-Gefahren verschiedene Einheiten für Sondereinsätze.

 

Ehrungen und Beförderungen zur Jahreshauptversammlung

Im Rahmen der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Aschaffenburger Feuerwehr konnten Oberbürgermeister Jürgen Herzing und Stadtbrandrat Mark Weigandt zahlreiche Wehrleute befördern und auszeichnen.

So wurden Moritz Becker, Mathias Dittfeld und Markus Madre zu Oberbrandmeistern, sowie Florian Ziegler zum Brandmeister befördert.

Benedikt Merget erfuhr die Beförderung zum Hauptlöschmeister, Florian Abel, Dominik Beißler, Andreas Liessem, Benjamin Ludwig und Markus Sauer zum Oberlöschmeister, sowie Sven Girth und Florian Steigerwald zu Löschmeistern.

Michael Dollmeier, Michael Hromek und Ralf Wombacher wurden für 40 Jahre aktiven Dienst mit dem staatlichen Ehrenzeichen in Gold ausgezeichnet. Das staatliche Ehrenzeichen für 25 Jahre aktiven Dienst in Silber erhielten Michael Rickert und Martina Zappi.

In die aktive Mannschaft wurden David Bardorz, Siamand Daoud, Seyedsaeed Mirjavadi und Fabian Schuhardt übernommen.

Für ihren Fluthilfeeinsatz erhielten Andreas Beeger, Christoph Belian, Sezgin Demir, Mathias Dittfeld, Frank Dreifürst, Thomas Gehlert, Michael Höfling, Jonas Hofmeister, Ralf Hofmeister, Michael Köbert, Andreas Koch, Alexander Kolbert, Andreas Kullmann, Jens Kullmann, Andreas Liessem, Jan Maeser, Markus Madre, Benedigt Merget, Oleg Mufert, Fabian Ott, Christian Popp, Sina Reinhardt, Benjamin Stier, Alexander Ritter, Heiko Steigerwald, Michael Watzel, Jochen Wenzel, Lukas Wolf, Fabian Völker, Michael Wiederhold und Florian Ziegler die rheinland-pfälzische Fluthilfemedaille.

Oberbürgermeister Jürgen Herzing (rechts) zeichnete Michael Hromek, Martina Zappi und Michael Dollmeier (von links) für ihren langjährigen aktiven Feuerwehrdienst mit staatlichen Ehrenzeichen aus.

Gemeinsam konnte Kommandant Mark Weigandt (rechts) mit dem stellvertretenden Kommandanten Dieter Göpfert die Feuerwehrmänner Sven Girth, Florian Abel, Dominik Beißler, Benedikt Merget, Moritz Becker, Florian Ziegler und Markus Sauer (von links) befördern.

Siamand Daoud, wurde von Kommandant Mark Weigandt per Handschlag in die aktive Mannschaft übernommen.

Die im Ahrtal eingesetzten Einsatzkräfte wurden mit der rheinland-pfälzischen Fluthilfemedaille ausgezeichnet.

 

 

Dietmar Zimlich neuer Ehrenvorsitzender der Aschaffenburger Feuerwehr

Auf der Jahreshauptversammlung der Aschaffenburger Feuerwehr ernannte Vereinsvorsitzender Christin Popp seinen Vorgänger zum Ehrenvorsitzenden. Zahlreiche weitere Mitglieder wurden für ihre jahrelange Treue zur Feuerwehr ausgezeichnet.

Neben dem „Einsatzgeschäft“ konnten auch im Feuerwehrverein im zurückliegenden Jahr die Vereinsaktivitäten wieder ohne Corona-Einschränkungen stattfinden, so Christian Popp in seiner Ansprache.

Unter anderem führte er das Maibaumfest und das Weinfest der Feuerwehrfreunde Damm, den Pizza und Cocktail-Abend des Löschzuges Leider/Nilkheim und den Burgerabend des Löschzuges Obernau auf. Weiterhin seien von verschiedenen Löschzügen zuginterne Ausflüge unternommen worden.

Wie Oberbürgermeister Jürgen Herzing und Kommandant Mark Weigandt dankte auch Popp den engagierten Mitgliedern.

Zu einem aktiven und gemeinschaftlichen Feuerwehrdienst gehöre nach den Ausführungen des Vorsitzenden auch ein funktionierendes Vereinsleben.

Von 2002 bis 2021 stand Dietmar Zimlich dem Feuerwehrverein vor und konnte in dieser Zeit auch viel bewegen. Für seine Verdienste um den Feuerwehrverein wurde er im Rahmen der Versammlung zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Für 30 Jahre Mitgliedschaft im Feuerwehrverein wurden Roland Huber, Harri Metzger, Markus Stürmer, Eric Thurik und Michael Watzl geehrt. Seit 40 Jahren sind Michael Dollmeier, Jochen Fehr, Michael Hromek, Helmut Maier und Ralf Wombacher im Verein, sowie Heinz Grimm, Michael Heßler, Stefan Schwarzkopf und Josef Spatz seit 50 Jahren. Auf stolze 60 Jahre kann Herbert Beeger, sowie Hermann Christ auf 70 Jahre zurückblicken.

 

Für seine Verdienste um den Aschaffenburger Feuerwehrverein wurde Dietmar Zimlich vom Vereinsvorsitzenden Christian Popp (links) zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Vereinsvorsitzender Christian Popp (rechts) zeichnete Michael Watzl, Michael Dollmeier und Michael Hromek (von links) für ihre langjährige Mitgliedschaft im Feuerwehrverein aus.