Bereits zwei Mal musste die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Aschaffenburg, bei welcher regelmäßig Ehrungen und Beförderungen auf dem Programm stehen, coronabedingt abgesagt werden, betonte Stadtbrandrat Mark Weigandt am Freitag. Im Rahmen eines Ehrenabends wurden diese nun unter Einhaltung der aktuellen Coronavorgaben nachgeholt.
Nach der Begrüßung durch den Vereinsvorsitzenden Christian Popp blickte Stadtbrandrat Mark Weigandt auf die zurückliegenden Monate unter Pandemiebedingungen zurück. Als die Feuerwehr im Februar 2020 erstmals die geplante Jahreshauptversammlung absagte, sei noch nicht absehbar gewesen, welche Auswirkungen die Pandemie tatsächlich haben sollte.
Nicht nur, dass die Feuerwehr sowohl in der „Task Force Covid-19“ und im Katastrophenstab, wie auch insgesamt in der Pandemiebekämpfung stark eingebunden war, sei das große Ziel gewesen die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr trotz Pandemie jederzeit aufrecht zu erhalten, was auch sehr gut gelungen sei. Hier dankte Weigandt allen Feuerwehrfrauen und -männern.
Derzeit seien in Deutschland rund 23 Prozent der Bevölkerung über 14 Jahren ehrenamtlich engagiert, nach aktuellen Prognosen würde sich diese Zahl aufgrund der Änderungen der Bevölkerungsstruktur bis 2040 jedoch um etwa ein Viertel reduzieren. Dies betreffe nach den Ausführungen des Kommandanten auch die Feuerwehren. Um die Schlagkraft der Freiwillige Feuerwehr auch in den künftigen Jahren zu erhalten, gelte es jetzt schon weitere neue Kräfte für die Feuerwehr zu werben und die vorhandenen Kräfte durch Ehrenamtsförderung zu halten.
„Feuerwehr ist kein Ehrenamt wie jedes andere“ so Weigandt. Feuerwehrkräfte stehen 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr, für die Mitmenschen bereit. Oftmals würde bei Einsätzen das eigene Leben aufs Spiel gesetzt, was die diesjährigen Unwetterkatstrophen deutlich machten, bei denen mehrere Feuerwehrleute im Einsatz ums Leben kamen. Dementsprechend sei eine besondere Würdigung dieses speziellen Ehrenamtes erforderlich.
Den zu ehrenden dankte der Stadtbrandrat für ihr jahrelanges Engagement. Sie hätten gezeigt, dass sie über viele Jahre der Feuerwehr verbunden seien, was in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich wäre. Die Geehrten seien auch Vorbilder für die junge Generation.
Oberbürgermeister Jürgen Herzing blickte in seinem Grußwort zurück bis zur Gründung der Aschaffenburger Feuerwehr. Seither habe sich vieles verändert und die einstigen Gründungsmitglieder würden ihre Feuerwehr nicht mehr wiedererkennen. Der aktuelle Fuhrpark, die Ausrüstung und die Geräte oder auch die Tatsache, dass seit vielen Jahren auch Frauen Dienst in der Feuerwehr leisten, all dies hätten sich die Wehrleute der Ersten Stunde sicherlich nicht vorstellen können. Die Aufgaben der heutigen Feuerwehr veränderten sich kontinuierlich. „Stillstand sei ein Rückschritt“, so Herzing.
Einsätze seien Teamarbeit, bei der sich jede Feuerwehrfrau und jeder Feuerwehrmann einbringe. Aber auch für Übungen und Ausbildungen opferten die Feuerwehrangehörigen viel Zeit. Dies sei aber nur möglich, wenn auch die Familien hinter den Feuerwehrleuten stehen würden, betonte der Oberbürgermeister. Deshalb gelte der Dank der Stadt und von ihm persönlich auch den Partnern und Angehörigen.
Ehrungen und Beförderungen
Markus Sauer (LZ 3), Nora Römer (LZ 4/5), Ralf Hofmeister (LZ 4/5), Jonas Hofmeister (LZ 4/5) und Fabian Ott (LZ 6) wurden zu Löschmeistern, Florian Ziegler zum Hauptlöschmeister und Philip Weigel zum Oberbrandmeister befördert.
Für 25 Jahre aktiven Dienst wurden Tobias Wißmann (LZ 2), Sven Hoffmann (LZ 6), Peter Suffel (LZ 7), Benjamin Beisler (LZ 2), Alexander Ritter (LZ 2), Andreas Liessem (LZ 3) und Petra Zang (LZ 3) mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber ausgezeichnet.
Mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold für 40 Jahre aktiven Dienst wurden Dieter Göpfert (SBI), Heinrich Hock (LZ 6), Günther Herzog (LZ 3), Peter Römer (LZ 4/5) und Jürgen Berlinger (LZ 6) geehrt.
Für 50 Jahre Vereinszugehörigkeit wurde Robert Hromek (LZ 1), sowie Richard Pfeifer (LZ 2) für 65 Jahre ausgezeichnet.
Gemeinsam beförderten Stadtbrandrat Mark Weigandt (rechts), Oberbürgermeister Jürgen Herzing und Stadtbrandinspektor Dieter Göpfert die Wehrleute Philipp Weigel, Markus Sauer, Nora Römer, Jonas Hofmeister, Fabian Ott und Ralf Hofmeister (von links).
Stadtbrandrat Mark Weigandt (rechts), Oberbürgermeister Jürgen Herzing u Stadtbrandinspektor Dieter Göpfert zeichneten Peter Suffel, Sven Hoffmann, Petra Zang, Tobias Wißmann, Alexander Ritter, Andreas Liessem und Benjamin Beisler (von links) für 25 Jahre aktiven Dienst mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber aus.
Das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold für 40 Jahre aktiven Dienst konnten Stadtbrandrat Mark Weigandt (rechts) und Oberbürgermeister Jürgen Herzing an Günther Herzog, Peter Römer, Heinrich Hock, Jürgen Berlinger und Dieter Göpfert (von links) verleihen.
Vereinsehrungen konnten Vorsitzender Christian Popp (rechts) mit seinem Amtsvorgänger Dietmar Zimlich und der stellvertretenden Vorsitzenden Julia Ullrich an Robert Hromek und Richard Pfeifer (von links) verleihen.
Die neue Vorstandschaft des Feuerwehrvereins: Schriftführer Tasso Ehemann, Kassiererin Sabrina Zimlich, stellvertretende Vereinsvorsitzende Julia Ullirch und Vorsitzender Christian Popp (von links).