Explosion im Versuchslabor einer Chemiefabrik
Am Samstagmittag dem 11.6.2015 explodierten im Kellergeschoss einem Chemielabor in der Nähe von Hardheim mehrere Versuchsvorrichtungen bei Experimenten im Forschungslabor. Die insgesamt 15 Angestellten der Firma wurden aufgrund eines eingestürzten Treppenhauses und einer vor den Nebeneingang herabgestürzten Betonplatte von der Außenwelt abgeschnitten. 2 Personen fielen Brandverletzung und einer Rauchvergiftung zum Opfer, 4 weitere hatten Verätzungen im Gesicht und an den Händen. Insgesamt galt es 12 Schwerverletzte aus dem Gebäude zu Retten.
Dies war eins von vielen weiteren Szenarien dem die Teilnehmer des Katastrophenschutzlagers 2016 der Stadt Aschaffenburg begegneten. Weitere Einsätze wie die Bergung von Verschütteten, einem Wohnungsbrand, oder gar Verkehrs- und Forstunfälle, meisterten die Fachhelfer von THW, Feuerwehr, BRK, und den Bundeswehr-Reservisten reibungslos, in einer vorbildlichen Kooperation.
Schon am Vortag nach der Ankunft konnte jeder Helfer durch Wissen und Erfahrung anderer Teilnehmer von anderen Organisationen profitieren. So konnten im Rahmen von Stationsausbildungen die vier Fraktionen von einander und miteinander viel Neues lernen. Dadurch wurde erneut in diesem Jahr bewiesen: Alle Katastrophenschutzeinheiten ergänzen sich gegenseitig, und sind gemeinsam stark im Team.
Wie die letzten Lager auch wurden unsere „Helden“ von den Logistikern des THW-Aschaffenburg hervorragend verpflegt. Dies war nur durch den schnellen Aufbau eines Küchenkomplexes möglich, der durch eine in Rekordzeit selbst errichtete Infrastruktur mit Gas, Wasser, und Strom versorgt wurde.
Am Abend nach der Ausbildung erfolgte ein Ausklingen des Tages bei einem gemeinsamen Abendessen mit Manöverkritik sowie des Austauschs weiterer Gedanken, Erfahrungen und Verbesserungsvorschlägen unter den Teilnehmern.
Zum 8. Mal in Folge trainieren die Aschaffenburger Kat-S-Einheiten in einem Zwei-Jahres-Rhythmus gemeinsam für den möglichen Katastrophenfall. Dabei ist zu vermerken dass das große Team immer näher zusammenrückt, und Jahr für Jahr immer schneller, effektiver und besser zusammenarbeitet.
Schlussendlich bleibt zu sagen, dass alle Helfer auf ein Erfolg- und lehrreiches Wochenende zurückblicken können und erwartungsvoll dem nächsten Lager entgegen fiebern.
Die Stadt Aschaffenburg bietet ein Musterbeispiel für einen perfekt abgestimmten Katastrophenschutz, sodass jeder Helfer und Bürger wahrhaftig stolz darauf sein kann, so der Bürgermeister Jürgen Herzing, vor der Abfahrt in das vergangene Wochenende.
Text: Fabian Franz, BÖ, THW Aschaffenburg
Fotos: diverse