„Am Mittwoch soll der Badebetrieb wieder starten, dann wollen wir vorbereitet sein“ sagt der Gemeindebrandinspektor von Mainhausen, Joachim Unkelbach. Rund 50 Einsatzkräfte probten deshalb am Samstagvormittag den Ernstfall.
Kurz nach 10 Uhr hatte Wehrführer Ralf Zilch die Vorbereitungen der Übung abgeschlossen und die Alarmierung ausgelöst. Angenommene wurde, dass ein Schwimmer auf dem weitläufigen und bis zu 14 Meter tiefen See in Not geraten sei und sich eine Badeaufsicht beim Rettungsversuch selbst verletzt hat und nun ebenfalls Hilfe benötigt.
Bereits wenige Minuten nach dem Alarm trifft das erste Hilfeleistungslöschfahrzeug aus Zellhausen ein und beginnt sofort damit ein Schlauchboot, welches in einer umgebauten Schlauchhaspel am Heck verstaut ist, einsatzklar zu machen. Zugführer Matthias Röder übernimmt die Einsatzleitung und teilt den nachrückenden Kräften ihre Aufgaben zu.
Als das Mehrzweckboot aus Mainflingen eintrifft wird dieses sofort über die neu eingerichtete Slipstelle zu Wasser gelassen und auch das fast zeitgleich eintreffende Boot der DLRG ist kurz darauf einsatzbereit im See.
Während das Schlauchboot in der Mitte des Köngisee die verletzte Badeaufsicht aufgenommen hat und ans Ufer bringt sind auch die Feuerwehrtaucher aus Aschaffenburg am Ort des Geschehens. Bereits auf der Anfahrt hatten sich die Taucher ausgerüstet und können sofort auf dem Mainhausener Mehrzweckboot aufgenommen und zur vermeintlichen Untergangsstelle des Schwimmers transportiert werden.
Sowohl vom DLRG-Boot, wie auch dem Feuerwehrboot suchen die Taucher das weiträumige Gewässer ab, während am Uferbereich Schnelleinsatzzelte für die Einsatzkräfte und die Verletztenversorgung aufgebaut werden.
Gut eine halbe Stunde sind die Taucher im Einsatz, als der Funkspruch kam, dass die Person (in Form einer speziellen Taucherpuppe) gefunden wurde und gleich an Land gebracht wird. Kurz darauf übernehmen weitere Einsatzkräfte am Uferbereich den verunglückten Schwimmer, schirmen ihn gegen schaulistige Blicke der Badegäste ab und bringen ihn in eines der vorbereiteten Zelte.
Neben der Feuerwehr Mainhausen, die mit rund zwei Dutzend Einsatzkräften beteiligt war unterstützten die DLRG Mainflingen mit sieben Einsatzkräften, davon drei Taucher, und der Wasserrettungszug der Aschaffenburger Feuerwehr mit 16 Einsatzkräften, davon fünf Taucher, das Übungsgeschehen.
Gemeindebrandinspektor Joachim Unkelbach, der zusammen mit seinem Stellvertreter Ralf Sauer und Wehrführer Ralf Zilch das Geschehen als Übungsbeobachter verfolgt hatte, zeigte sich mit dem Verlauf zufrieden.
Ein Übungsschwerpunkt sei das Zusammenspiel der verschiedenen Einheiten gewesen, welches hervorragend funktioniert habe, so der Gemeindebrandinspektor.
Aber auch die neu eingerichtete Slipstelle und die neue Aufstellfläche für die Einsatzkräfte habe man dabei testen wollen. Es habe sich gezeigt, dass bei Realeinsätzen durch die baulichen Veränderungen alle Boote schnell zu Wasser gebracht werden können und die Fläche für die vor Ort notwendigen Fahrzeuge ausreichend ist. Nachrangige Einsatzfahrzeuge könnten im Bereich des angrenzenden Industriegebietes in Bereitstellung gehen.
Seinen besonderen Dank sprach Unkelbach dem Übungsorganisator und Wehrführer Ralf Zilch und seinem Orgateam aus.